Coaching ist mittlerweile in. Es gibt den Ernährungscoach, den Fitnesscoach, den Businesscoach, den Lifestylecoach, den Mentalcoach. Sicher habe ich nur einen Bruchteil aller Bedürfnisse aufgezählt, wobei ein Coach helfen können soll.
Und leider ist der Begriff Coach nicht gesetzlich geschützt. Was bedeutet, dass sich jeder Coach nennen kann. Ob mit oder ohne Coach-Ausbildung. Ob mit zertifiziertem Abschluss oder einem von der Schule des Lebens.
Obwohl es mittlerweile eine große Anzahl Institute gibt, die in einer seriösen Ausbildung Coachingkenntnisse nach standardisierten Verfahren vermitteln und einen solchen Abschluss auch zertifizieren.
Suchst du einen Coach, hast du nun die Qual der Wahl. Mit diesem Artikel möchte ich versuchen, dir die Fragen zu beantworten: „Was bringt mir ein Coaching? Und wie finde ich den richtigen Coach?“
Ein Beispiel aus meinem Coachingalltag
Zu mir kam eine Frau, die sehr übergewichtig war. Sie machte auf mich einen verzagten Eindruck, eher schüchtern und zurückhaltend.
Ihre Körperhaltung war nahezu spannungslos, ihr Händedruck vorsichtig und insgesamt vermittelte sie den Anschein, dass es ihr am liebsten ist, unauffällig zu sein.
(interne Memo an mich: im Gespräch genauer drauf achten)
Sie war Mitte 30 und laut ihrer Aussage, hat sie Übergewicht, seit sie denken kann.
(interne Memo an mich: merk‘ dir diesen Satz).
Ihr Einstiegssatz: Ich möchte unbedingt abnehmen! Aber alles was ich versuche, bringt nichts.
Dabei machte sie mit der rechten Hand eine abrupte, abwärtsführende Wedelbewegung.
(interne Memo an mich: merk‘ dir diese Bewegung).
Meine Frage an sie: Warum möchtest du abnehmen?
Antwort: Weil ich mich dann wohler fühlen würde.
Frage: Warum möchtest du dich wohlfühlen?
Antwort, nach einiger Überlegung: Ich weiß nicht. Dünner wäre ich bestimmt fitter und beweglicher.
Frage: Was hättest du davon fitter und beweglicher zu sein?
Antwort, leicht genervt: Na ja, ich würde nicht mehr so schnaufen, wenn ich ein paar Meter laufen müsste. Kurze Pause.
Und ich könnte auch wieder mal mit meinen Freundinnen Party machen. Tanzen, einfach Spaß haben.
Frage: Woran würdest du merken, dass du Spaß hättest?
Antwort: Ich würde viel lachen, vielleicht auch etwas flirten. Mir nicht mehr komisch vorkommen, wenn mich ein Mann länger anschaut.
Frage: Warum fühlst du dich komisch, wenn dich ein Mann jetzt anschaut?
Und wie genau fühlst du „komisch?“
(Ich achte auf ihre Sprache und Ausdrucksweise, aber noch mehr auf ihre Körpersprache.
Und da ist sie wieder die Wedelbewegung mit der rechten Hand.)
Antwort: Wer will denn schon so ein Zweizentnerreh an seiner Seite. (Leise: Oder im Bett.)
Frage: Woher beziehst du diese Information?
Antwort: Na zum Beispiel aus den Zeitungen. Oder von meiner Mutter. Von der höre ich seit ich denken kann, dass ich zu dick sei. Bla, bla, bla. (Wedelbewegung)
Thema Männer, Ehe und so weiter.
(interne Memo an mich: hier ist er wieder der Satz „seit ich denken kann“)
An dieser Stelle lassen wir es hier mal gut sein. Stattdessen schauen wir mal genauer hin, was ein Coach so macht.
Wie verläuft ein Coaching?
Wenn mich potenzielle Kunden fragen, was ein Coach so tut, antworte ich meist damit, was er nicht macht.
Coaching ist keine Beratung. Im Sinne „ich weiß etwas, was du nicht weißt, aber ich erkläre es dir gerne.“
Es ist auch kein Training à la „ich übe jetzt mit dir so lange, bis du es kannst“.
Weiterhin ist es auch keine Psychoanalyse, wie zum Beispiel „lass mich analysieren, weshalb du das oder jenes tust, und dann lasse ich dich meine Ergebnisse wissen. Anschließend arbeiten wir ein paar Jahre daran, dass es dir besser geht.“
Im Gegenteil, ein Coach weiß genaugenommen nichts. Er weiß nur, dass du alles Wissen, was du für deine Weiterentwicklung, Heilung, Besserung oder wie immer du es nennen magst, bereits in dir trägst. Und zwar in deinem Unterbewusstsein. Und er versucht, gemeinsam mit dir, an dieses unbewusste Wissen heranzukommen.
Was ein Coach also macht, ist, dass er dein Unterbewusstsein mit deiner Hilfe anzapft. Und es ermutigt, dir zu helfen. Also genaugenommen ermutigt er dich, dir selbst zu helfen. Dein eigener Therapeut zu sein.
Aaaah ja…. Klingt erst mal esoterisch? Zu abgehoben?
Warum kannst du dir dann nicht gleich selbst helfen? Weshalb der Umweg über den Coach?
Lass es uns herausfinden.
Die Lösung für jedes Problem liegt in dir
Sicher ist dir bewusst, dass du die Summe deiner Gedanken und Emotionen bist. Viele glauben ja immer noch, sie seien das Ergebnis ihrer kognitiven Intelligenz. Also, dem was zwischen den Ohren sitzt.
Dabei wissen wir heute, dass wir nur den geringsten Teil unseres Handelns bewusst steuern. Dass wir nur einen geringen Anteil unserer kognitiven Intelligenz anwenden, um Entscheidungen zu treffen.
Stattdessen folgen wir meistens einer unbewussten Anleitung, treffen unbewusst Entscheidungen, bilden uns unbewusst unsere Meinungen.
Natürlich ziehen wir Analysen, Berechnungen und sachliche Informationen im Vorfeld mit in unsere Überlegungen mit ein.
Wenn es jedoch an die letztendliche Entscheidung geht, hat der Kopf nicht mehr die Macht. Sondern unser Unterbewusstsein.
Dass wir zudem von Glaubenssätzen gesteuert werden, dürfte sich mittlerweile auch herumgesprochen haben. Sie bremsen uns aus oder treiben uns an. Sie machen, dass wir selbst uns leiden können oder uns am liebsten nicht im Spiegel betrachten möchten.
Die Macht der Glaubenssätze
Glaubenssätze sind so fest in uns verankert, dass wir sie nicht mehr hinterfragen. Es ist eben so. Basta. Punkt. Aus.
So wie es Tatsache ist, dass im Osten die Sonne aufgeht, im Westen untergeht.
„Ich bin eben keine Mathegenie. Ich hab‘s nicht so mit Fremdsprachen. Ich habe zwei linke Hände. Aus mir kann eh nichts mehr werden. Ich kriege sowieso keinen, keine ab.“
Und weil Glaubenssätze wie in Stein gemeißelt zu sein scheinen, machen sie uns das Leben schwer. Sie verhindern einfach Veränderungen, blockieren Entwicklungen.
Zumal wir Glaubenssätze dann aufnehmen und verinnerlichen, wenn wir ungeschützt sind. Noch nichts hinterfragen können.
Und weil wir demjenigen, der uns die Glaubenssätze einimpft, vertrauen. Als Kleinkind den Eltern. Oder als Schulkind dem Lehrer.
Und wenn man etwas von klein auf immer wieder eingetrichtert bekommt, dann nimmt man es irgendwann einmal für bare Münze.
Nicht immer lernen wir, dass zwischen Glaube und Realität ein himmelweiter Unterschied besteht. So wie eines sechsten Dezembers, als wir erkannten, dass unter dem Bart vom Nikolaus Onkel Christian steckte.
Stattdessen nehmen wir die uns eingetrichterten Aussagen für Realität.
„Wenn meine Eltern mir das schon immer sagten, wird wohl was Wahres dran sein.
Was halt schon immer so ist, kann ja nicht von heute auf morgen nicht mehr so sein. Wo kämen wir denn da hin?“
Als Coach achte ich stark auf deine nonverbalen Aussagen
Ja, wo kämst du hin, wenn du deine Glaubenssätze, deine festen Überzeugungen hinterfragen würdest?
Genau das wirst du in einem Coaching herausfinden. Wenn der Coach klug genug ist oder Erfahrung genug hat, dich machen zu lassen. Und dir nicht noch eine weitere Meinung auf’s Auge drückt.
Die Aufgabe eines Coachs ist also erst einmal, dich dein Thema (ich nenne es ungern Problem) in Worte fassen zu lassen.
Warum bist du hier, in diesem Coaching? Was genau beschäftigt dich? Was soll anders werden?
Als Coach stelle ich dir zunächst einmal viele Fragen. Fragen, deren Beantwortung in der Regel neue Fragen hervorrufen.
Diese Fragen enden erst, wenn du selbst merkst, dass du jetzt an dem Kern deines Themas angelangt bist.
Woran du das merkst? Und woran ich es merke? Glaub mir, in diesem Moment spricht dein Körper eine deutliche Sprache.
Du kannst es buchstäblich fühlen. Und ich kann es sehen.
Als Coach arbeite ich mit dir an deinen Glaubenssätzen
Du merkst schon, irgendwann fällt es dem Klienten, wir Coaches sagen zu Klienten Coachee, auch auf, dass sein Thema höchstwahrscheinlich etwas mit Glaubenssätzen zu tun haben muss.
Mit inneren Überzeugungen, die er schon lange in sich trägt.
Mit ungeprüften Denkmustern, deren Herkunft er schon lange nicht mehr nachverfolgt, geschweige denn je überprüft hat.
Die aber Emotionen hervorrufen. Und diese Gefühle führen wiederum zu Handlungen. Entweder kommen sie als Worte zutage oder als Verhaltensweisen.
Meine Aufgabe als Coach besteht nun darin, meinem Klienten dazu zu ermutigen, diese Glaubenssätze zu überprüfen.
Sie zu hinterfragen. Stimmen die überhaupt? Ist das wirklich so?
Und wenn Glaubenssätze als hinderlich erkannt werden, diese zu transformieren.
Sie bewusst zu ändern.
Und neue Glaubenssätze zu etablieren.
Solche, die Kraft geben, statt Kraft zu rauben.
Überzeugungen, die aufbauen, statt runter zu ziehen.
Ziel ist es, den Coachee selbst Lösungen finden zu lassen.
Dafür gibt es eine Fülle von Coachingformaten, die hier zu besprechen zu lange dauern würde.
Das Ziel ist jedoch immer, dass der Klient alleine zu einem Ergebnis kommt. Alleine die Antwort auf seine Frage, zu seinem Thema findet.
Weil nur er wissen kann, was er braucht. Welche Lösung für ihn die richtige ist.
Und nicht die, die ich als Coach ihm auf dem Silbertablett liefern könnte.
Fakt ist jedoch auch, dass diese Arbeit für den Coachee, je nach Thema emotional sehr aufwühlend oder anstrengend sein kann.
Manchmal fließen Tränen, weil der Klient sich wieder so fühlt, wie er sich damals als kleines Kind fühlte. Es wird die Vergangenheit schlecht gemacht, die Eltern verteufelt. Nerven liegen manchmal blank. Schuldige werden gesucht.
Als Coach habe ich jedoch die unbedingte Pflicht, den Klienten nicht in dieser Stimmung zu lassen. Stattdessen ist es meine Aufgabe, ihn aus einem emotional schwachen wieder in einen emotional starken Zustand zu führen.
Der Coachee muss nach einer Sitzung nach Hause gehen können, in dem Bewusstsein, dass er wieder festen Boden unter den Füßen hat. Zumindest so fest, dass wir in der kommenden Coachingsitzung an seinem Thema weiterarbeiten können.
Wie lange dauert ein Coaching?
Und da kommen wir auch zu einigen wichtigen Fragen. Wie lange dauert ein Coaching? Wie oft geht man zu einem Coach? Wann endet ein Coaching?
Viele Coaches bieten, bevor das eigentliche Coaching beginnt, ein Schnuppercoaching an, das kostenfrei ist. Um sich kennen zu lernen und dir als Klient die Möglichkeit zu geben, zu prüfen, ob du mit dem Coach zusammenarbeiten möchtest.
Hier kannst du dein kostenloses Erstgespräch mit mir buchen.
Zudem gilt ein ganz wichtiger Grundsatz im Coaching. Ein guter Coach, einer der nach ethischen Maßgaben handelt, zögert ein Coaching nicht künstlich hinaus.
Denn oftmals ist nach fünf bis sieben, selten sind es mehr, Sitzungen das Thema des Coachees durch.
Will heißen, der Klient ist zufrieden, weil er seine Antworten und seine Lösungsideen gefunden hat.
Er hat Energie, etwas zu ändern. Und er hat erkannt, dass es in seiner Macht liegt, diese Veränderungen auch herbeizuführen.
Dass nur er alleine Entscheidungen treffen kann, die zu einer Verbesserung seiner jetzigen Situation führen.
Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass ein Coach, wenn er merkt, dass er an seine Grenzen stößt, dem Klienten dies auch ehrlich mitteilt. Und ihn zum Beispiel bittet, sich an einen Psychotherapeuten zu wenden.
Es gibt Themen, die so sehr in die Tiefe gehen, dass eine Therapie hilfreich oder sogar notwendig ist.
Das muss ein gut ausgebildeter Coach erkennen und entsprechend frühzeitig handeln. Offen und kompromisslos.
Jedes Coaching ist anders, weil jeder Klient anders ist
Generell kann man wohl sagen, dass jeder Mensch unterschiedlich mit seinen Themen umgeht. Wo der eine nur zwei Coachingsitzungen benötigt, wünscht sich der andere acht oder zehn.
Der eine kommt sofort zum Punkt, der andere braucht Zeit, um warm zu werden. Um seine inneren Sperren zu lösen.
Alles ist für mich ok. Wie auch jedes Thema ok ist. Es gibt bei einem gut ausgebildeten Coach nahezu kein Tabuthema.
Als Coach stelle ich mich absolut auf mein Gegenüber ein. Halte Kontakt zu ihm, beachte seine Körpersprache, seine Atmung, seine unbewussten Reaktionen.
All das gibt mir Hinweise auf den inneren Zustand meines Klienten.
Und je aufmerksamer ich als Coach bin, desto sicherer fühlt sich mein Klient. Und umso offener kann er sich der Lösung seines Themas widmen.
Als Coach bin ich vergleichbar mit einem Katalysator. Bewegen muss der Coachee sich jedoch aus eigenem Antrieb.
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