Vielleicht hat der eine oder andere von euch ja das Buch gelesen. The Big Five for Life von John Strelecky. Wenn ja, dann hoffe ich für euch, dass ihr es so jung wie möglich in die Finger bekommen habt.
In dem Buch geht es, kurz zusammengefasst darum, dass der Protagonist Joe, mit Job und seinem Leben ziemlich unzufrieden, auf Thomas trifft.
Dieser ist Geschäftsmann und zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, in deren Verlauf Joe immer mehr hinter die Geheimnisse des charismatischen Thomas kommt und weshalb dieser so zufrieden mit sich und der Welt ist.
Es liegt einzig und alleine daran, dass Thomas seine Big Five for Life kennt und danach lebt. Und das all seinen Mitarbeitern auch zugesteht. Ja, es ist sogar eine Voraussetzung für eine Anstellung in seinem Unternehmen, dass jeder seine Big Five for Life kennt und danach lebt.
Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Und nun genug davon, wer jetzt infiziert ist, kann das Buch hier bei Amazon bestellen.
Beschäftigt dich auch die Frage nach dem Sinn des Lebens?
Das, worum es in diesem Buch geht, könnte man als die existenzielle Frage, als die EINE Frage des Lebens bezeichnen: Warum bin ich auf dieser Welt?
Nun ist diese Frage ja wirklich nicht neu, schon Sokrates, Aristoteles und wie auch immer die alten Griechen oder später die Römer hießen, haben sie sich gestellt. „Warum lebe ich? Für was lebe ich? Was ist der Sinn meines Lebens?“
Später, viel später folgten dann weitere – Descartes, Kant, Schopenhauer, nur um drei herauszugreifen, und fragten sich ebenfalls: „Wieso bin ich hier? Was mache ich hier und warum? Was ist der Sinn meines Lebens?“
Und jeder hatte gute Antworten gefunden. Antworten, die zur damaligen Zeit, also 400 bis 300 vor Christus oder 17. bzw. 18./19. Jahrhundert für viele Menschen, wenn nicht für die Mehrheit bindend waren.
Antworten wie:
- Ich bin hier, um den Göttern, dem Gott zu dienen.
- Um wohlgefällig zu sein.
- Mich um meine Mitmenschen zu kümmern.
- Meinen Platz in der Welt zu kennen und vor allen, diesen nicht zu verlassen.
- Obrigkeiten anzuerkennen und ihnen blind zu folgen.
Später, so Mitte des 20. Jahrhunderts, nachdem wir gesehen haben, wohin blinder Obrigkeitsgehorsam führt, wurden diese Fragen weitergefasst beantwortet:
Ich bin auf dieser Welt, um:
- Mich sozial zu engagieren. Gegen Kriege und Hungernöte zu kämpfen.
- Einen richtigen Beruf zu erlernen und diesen bis zur wohlverdienten Rente auszuüben.
- Möglichst viel Geld zu verdienen, damit meine Familie sorgenfrei leben kann und nach meinem Tod abgesichert ist.
- Ein Haus zu bauen, ein Kind zu zeugen, Steuern zu zahlen.
- Richtig, richtig viel zu verdienen, damit ich mir alle wichtigen Statussymbole leisten kann.
Hamsterrad war gestern
Doch seit einigen Jahren stehen andere Werte im Vordergrund, andere Sinninhalte für das Leben sind in den Fokus getreten. Nicht bei jedem. Aber bei vielen hat sich etwas verändert.
Ausgelöst durch die schier unlösbaren Kriege und Konflikte weltweit, durch Umweltkatastrophen unglaublichen Ausmaßes und durch korrupte Politiker sowie geldgeile Finanzmogule legen die Menschen mehr und mehr eigene Ziele fest.
Vielleicht auch, weil sie gelernt haben, dass auf Obrigkeiten und so nicht mehr allzu viel Verlass ist, deren Versprechen nicht unbedingt zu trauen sind.
Sie treffen Entscheidungen, losgelöst von alten Dogmen, von den Ratschlägen der früheren Generationen, die immer noch dazu raten, Geld anzulegen. Aktien, Wertpapiere zu kaufen. Etwas Richtiges zu lernen. Eine Festanstellung zu haben. In das deutsche Rentensystem einzuzahlen.
Sie vertrauen im Gegenteil mehr und mehr auf sich selbst, auf die Fähigkeit, von ihrem Verstand, ihrem Know-how, ihrem „Mindset“ zu leben.
Und für diese Gruppe Menschen besteht der Sinn des Lebens nicht darin, von 8 to 5 in einem Büro zu arbeiten, 25 Tage Urlaub im Jahr abzufeiern und brav auf das Erreichen des Rentenalters zu warten. Ab dann man sich dann endlich, endlich alles das leisten kann, wofür man die letzten 40 Jahren gerackert hat.
Nein, sie suchen etwas anderes. Und sie möchten vor allem eines: das Leben nach ihren Vorstellungen leben. Frei von Zwängen, die andere ihnen aufoktroyieren. Frei von …“das macht man aber so“.
Anders zu sein kann Angst machen
Zugegeben, es ist in der ersten Zeit schon etwas befremdlich, wenn man das tut, was man wirklich tun will. Wenn man zum Beispiel seinen gutbezahlten Job kündigt, um nochmal eine Ausbildung zu machen. Etwas zu lernen, das einem wirklich Spaß macht.
Oder wenn man mit Mitte 40 alles verkauft und auf eine open-end-Weltreise geht. Oder sein Geld als Reise-Blogger verdienen möchte.
Oder sich als Elternpaar die Kinderbetreuung wirklich teilt und jeder dafür einen Halbtagsjob annimmt.
Denn, was sagen wohl die Leute? Was meinen meine Eltern zu meiner verrückten Idee? Meine Freunde? Die Kollegen?
Und vor allem – was sagen meine innere Stimme dazu? Habe ich das Mindset, um das wirklich durchzuziehen?
Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen.
Aufgewachsen in der Gewissheit, dass es das allerwichtigste im Leben ist, einen gutbezahlten Job in der Wirtschaft zu bekommen. Und dass es vollkommen ok, ja sogar normal ist, in diesem Job auch Dinge zu tun, die man nicht gerne tut oder die man nicht gut findet.
So war zum Beispiel in den 80ern des letzten Jahrhunderts, als ich im pharmazeutischen Außendienst arbeitete, alles auf Gewinnmaximierung und Steigerung des Ansehens ausgerichtet. Um jeden Preis.
Jeder, der was auf sich hielt fuhr einen Mercedes oder BMW, ging in die richtigen Gourmettempel essen, regelmäßig, und trug selbstverständlich das richtige Label auf dem Körper, immer.
Mein Haus, mein Auto, mein Urlaub, meine Rolex war die Devise.
Doch im Laufe der Jahre, und das sind bei mir mittlerweile etliche, schmeckte all das tolle Essen auf zu großen Tellern fad.
All die großen, schnellen Autos wurden obsolet. Wozu auch, auf den Autobahnen kann man sowieso nicht mehr 220 km/h fahren. Kleiner Scherz!
Und die teuren Labels konnte ich auch nicht mehr ruhigen Gewissens tragen, denn dann kamen mir die Bilder der Näherinnen aus Bangladesch in den Kopf.
Zugegeben, das hat eine Zeit gedauert, bis der Wertewandel vollzogen war. Bequeme Gewohnheiten gibt man nicht über Nacht auf.
Ich entscheide, wie ich lebe
Stattdessen habe ich seit langer Zeit andere Werte für mich festgelegt. Werte, die zu mir passen. Die meine sind, egal, was andere darüber denken. „Und ich mach mein Ding,“ singt Udo Lindenberg.
Ganz oben auf dieser Werteliste, steht unabhängig zu sein.
Danach folgt auf dem Fuß, Zeit für das wirklich Wichtige im Leben zu haben.
Und als Drittes kommt Spaß am Leben haben, lebendig sein, fühlen, achtsam sein.
Als Viertes steht der Wert, ortsunabhängig arbeiten zu können.
Um unabhängig zu sein, verzichte ich auf viele der sogenannten Sicherheiten. Ich bin nicht angestellt, habe keinen vermeintlich sicheren Job.
Ich zahle nichts (mehr) in die Rentenkasse ein und vertraue auf den Staat, stattdessen vertraue ich auf mich.
Ich habe keinen Immobilienbesitz, da eine Immobilie immobil macht.
Und das ist mir das Allerwichtigste – unabhängig und mobil zu sein. Und mir auf meinen Reisen Zeit lassen zu können. Und dabei auch möglichst viel Freude zu erleben.
Dass ich während der Reisen arbeiten und damit einen Teil meines Lebensunterhaltes verdienen kann, ist das absolute Tüpfelchen auf dem I.
Klar erzeugt diese Lebensweise oft Unverständnis und Kopfschütteln.
Bei der Familie, Freunden oder auch Bekannten.
Bist du schon wieder unterwegs? So schön möchte ich es auch mal haben. Was ist mit deiner Arbeit? Was heißt, du arbeitest von unterwegs? Das kann ja jeder behaupten.
Und das in deinem Alter. Wer kümmert sich eigentlich um deine Pflanzen?
Was sind deine Big Five for Life?
Somit habe ich vier meiner Big Five for Life erreicht. Über das fünfte der Big Five bin ich mir noch unschlüssig.
Ich schwanke zwischen einer warmherzigen und respektvollen Mutter-Tochter-Beziehung zu meinen Kindern (habe ich) und einer anregenden Partnerbeziehung (habe ich auch)
Also dann eben Big Six for Life. Oder zusammengefasst: gute und stabile zwischenmenschliche Beziehungen.
Was sind denn nun deine Big Five for Life? Woran möchtest du dich einmal erinnern, wenn du langsam deinem Ende entgegenatmest?
Ich habe vor kurzem einen Post auf Facebook gelesen, der mich total berührt hat. Er lautete so:
Do you know the definition of hell? The last day you have on earth and the person you become will meet the person you could have become.
“Kennst du die Definition von Hölle? Dein letzter Tag auf Erden und die Person, die du bist, trifft auf die Person, die du hättest sein können“.
Wen würdest du sehen? Würde es eine gruselige Erfahrung werden oder würdet ihr euch erkennen und feststellen, dass es nur wenig Unterschiedliches gibt?
Sicherheit oder Freiheit
Es ist immer schwer, von der Norm abzuweichen. Denn die Norm gibt Sicherheit. Das ist ihre Hauptaufgabe. Das Ziel jeder Norm ist der Standard.
Der Beruf als Angestellter, zunächst einmal sicher. Und berechenbar. Die Kollegen, die Aufgaben, das Umfeld. Definierte Jahre bis zur Rente. Garantierte Rente, wenn die Berechnungen eintreffen.
Das Haus. Auch eine Form von Sicherheit. Wenn es bezahlt ist. Und dann später zu dem erwarteten Erlös verkauft werden kann.
Der Freundeskreis, der Verein. Alles Sicherheit. Ähnliche Themen, ähnliche Interessen, ähnliche Werdegänge. Vertrautheit.
Doch die Norm ist auch Langeweile, Stagnation, Gleichmaß. Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich möchte hier niemanden auffordern, ab sofort als Hasardeur durch das Leben zu ziehen.
Wenn du gerade so wie es ist zufrieden und glücklich bist, dann freut mich das für dich. Dein Job ist ok, das Haus in einigen Jahren abbezahlt, der Verein macht auch Spaß.
Doch wenn du es nicht bist, wenn dich der Job frustriert, das Haus ein Klotz am Bein ist und deine Vereinskollegen dir mit ihrem ewig gleichen Gerede gehörig auf den Geist gehen, dann solltet du das alles hinterfragen.
Denn wäre es nicht ein klein wenig spannender, das Leben, wenn du danach suchen und herausfinden würdest, was du wirklich willst? Vom Leben.
Wenn du noch mehr Anregungen suchst, kann ich dir diese Bücher auch wärmstens empfehlen:
Wiedersehen im Café am Rande der Welt
Safari des Lebens. „Es gibt einen Ort in unserer Seele, wo wir unsere größten Wünsche aufbewahren. Diese Wünsche sind unsere Lebensziele, unsere Big Five for Life.
Du entscheidest, was wichtig ist.
Live like your soul is whispering to you.
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